Unser Ausbildungskonzept
Im Rahmen unseres Ausbildungsprogramms arbeiten wir nach einem speziell für die Anforderungen zukünftiger Logopädinnen entwickelten Ausbildungskonzept.
Das Kompetenz-Modell der Staatlichen Berufsfachschule für Logopädie bildet das Fundament des gesamten Ausbildungskonzepts. In ihm werden die therapeutischen Kompetenzen abgebildet, die im Rahmen der Ausbildung erworben werden sollen. Dies ermöglicht es unseren Studierenden, logopädisch relevante personale, sozial-kommunikative, fachliche sowie methodische Kompetenzen Schritt für Schritt und gezielt zu erwerben, zu verfeinern und zu festigen. Hierdurch wird den angehenden Logopädinnen ermöglicht, ihr eigenes therapeutisches Handeln fachlich fundiert, versiert und zudem reflektiert zu gestalten.
Im Zentrum der individuellen Entwicklung stehen hierbei persönliche Ressourcen und Stärken der jeweiligen Studierenden.
Um eine effektive Verzahnung theoretisch vermittelter Fachinhalte und dem Erwerb praktischer Kompetenzen zu gewährleisten, liegt der Ausbildungsstruktur ein gezielt didaktischer Aufbau zugrunde. Die erworbenen Kompetenzen in den Bereichen Theorie und Praxis werden im Rahmen der eigenen praktischen Tätigkeit an zu behandelnde Personen angewendet, vertieft und stetig erweitert. Dabei ist uns Transparenz in Bezug auf die Begleitung im Lern- und Entwicklungsprozess ein wichtiges Anliegen. Aus diesem Grund finden bereits zu Beginn des 1. Ausbildungsabschnitts Einführungsveranstaltungen statt, in denen das Ausbildungs-Supervisions-Konzept vorgestellt wird. Dies ermöglicht es den Studierenden, sich von Anfang an, an den Lern- und Entwicklungszielen der angestrebten beruflich-professionellen Handlungsfähigkeit zu orientieren, um diese Schritt für Schritt weiterzuentwickeln und zu vertiefen.
Während sich die Studierenden im Theorie- und Praxisunterricht auf die Therapie der einzelnen logopädischen Störungsbilder vorbereiten, beobachten sie in der Rolle der / des Hospitierenden zudem anhand einer „Spiegelscheibe“ zahlreiche Therapien anderer Mitstudierenden. Dies ermöglicht es, das eigene Wissen zu überprüfen, zu vertiefen und Anregungen für die eigenen Therapien zu erhalten. Hierdurch werden sie zunehmend befähigt, fachliche Aspekte, Methoden und therapeutisches Verhalten zu beobachten, zu dokumentieren sowie einzuschätzen. Zur Dokumentation wurden an der Berufsfachschule – analog zu den Komponenten des Kompetenzmodells – Hospitationskriterien und Beobachtungsbögen konzipiert. Diese dienen als Grundlage der fundierten, kollegialen Rückmeldung im Rahmen der Therapie-Nachbesprechungen.
Aufgrund der bildungs- und berufspolitischen Bestrebungen hinsichtlich der Akademisierung der Logopädieausbildung wurde gemeinsam mit der OTH Regensburg ein ausbildungsintegrierender Studiengang, dem Bachelor of Science Logopädie, initiiert. So kann die bisherige Berufsfachschul-Ausbildung mit ihrem hohen Praxisanteil erhalten bleiben und zugleich im Rahmen eines zusätzlichen akademischen Abschlusses das wissenschaftliche Know-how erweitert werden. Studierende, die sich für das parallele Studium an der Hochschule Regensburg entscheiden, haben somit am Ende ihrer Ausbildung zwei Abschlüsse: die staatliche Prüfung in Logopädie nach 3-jähriger Ausbildung und den akademischen Titel B.Sc. Logopädie nach insgesamt 9 Semestern Studium.
Die reguläre Berufsfachschul-Ausbildung ist nach dem 6. Semester beendet und schließt mit der staatlichen Prüfung und der damit erworbenen Befähigung zur Ausübung des Berufs Logopädin ab.
Studierende, die sich für das zusätzliche Studium B. Sc. Logopädie entschlossen haben (siehe auch Punkt 7), besuchen parallel zu ihrer Berufsfachschulausbildung Vorlesungen und Seminare an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH). Zudem absolvieren sie an der OTH im Anschluss an die Berufsfachschulausbildung weitere 3 Semester Vollzeit-Studium.
Der ausbildungsintegrierende Bachelorstudiengang Logopädie an der OTH Regensburg soll die Absolventinnen dazu qualifizieren:
- das fachspezifische Wissen zu vertiefen
- die gesundheitswissenschaftlichen und forschungs-methodischen Kompetenzen zu erweitern
- die Erfordernisse des modernen Gesundheitssystems sowie aktuelle Erkenntnisse der Forschung in die Planung, Durchführung und Evaluation des eigenen Handelns einfließen zu lassen
- die Kenntnisse über berufs- und gesundheitspolitische sowie interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenhänge zu vertiefen
- Früherkennungs-, Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen qualifiziert planen, durchführen und evaluieren zu können
- Weiterbildungsmaßnahmen (Workshops / Seminare) qualifiziert planen, durchführen und evaluieren zu können
- als qualifizierte Supervisorinnen / Praxisanleiterinnen in logopädischen Praxen, Einrichtungen und Kliniken für auszubildende Logopädinnen zur Verfügung zu stehen (beispielweise in Form von Kooperationen mit „akademischen Lehrpraxen“)
- als Qualitätsmanagementbeauftragte tätig zu sein
- aktiv an Forschungsprojekten beteiligt zu sein
- Leitungspositionen in multiprofessionellen Settings sowie in logopädischen Praxen, Einrichtungen und Kliniken qualifiziert zu besetzen
- als Lehrlogopädinnen an Berufsfachschulen für Logopädie tätig zu werden
- als Dozentinnen / Lehrbeauftragte an Hochschulen und Universitäten tätig zu werden
Nähere Informationen finden Sie auch unter dem Menü-Punkt > Studiengang < auf unserer Website.